Auch die Fautenbacher Musiker haben auf die Corona-Einschränkungen und –zwänge reagiert. So wurde das 37. Ziwwl-Fest nicht wie gewohnt, sondern „2go“ (zum Mitnehmen) angeboten.


Ziwwl-Fleisch ist und bleibt der Renner

Die Nachfrage nach Ziwwl-Fleisch zum Abholen oder mit Heimbringservice übertraf die Hoffnungen des Vereins. Bereits zu Beginn der Bestellphase zeichnete sich nach einem explosionsartigen Bestelleingang ab, dass die Kapazitäten (Pfannen, Personal, Material) für das Ziwwl-Fleisch in diesem Jahr vor Ablauf des geplanten Bestellschlusses (7. Oktober) erschöpft sein werden. Am Tag der Deutschen Einheit war es soweit: Das Bestellfenster auf der Internetseite des Musikvereins wurde geschlossen. Familie Mark „vernagelte“ ihren Briefkasten und gestaltete einen erklärenden Aushang. Das alles führt dazu, dass in diesem Jahr bereits vor dem 37. Ziwwl-Fest „2go“ fürs Ziwwl-Fleisch ein „Mir hän nix mäh“ verkündet werden muss, was ansonsten dem Moderator im Laufe des Festsonntags oblag. „Wir danken allen, die uns mit ihren Bestellungen das Vertrauen schenken und uns so unterstützen“, strahlen die Vorstände des Musikvereins und des Fördervereins. Sie hoffen, dass man nächstes Jahr auch diejenigen versorgen kann, „die uns auch gern unterstützt hätten, aber leider leer ausgingen.“


Dekoration

So viele Besucher hatte Franz Sucher wohl noch nie, wie in den letzten Wochen. Er präsentierte alle Dekorationsartikel in der Lindenstraße 76. Dort konnen sie bis einschließlich Samstag, 10. Oktober, 9 bis 13 Uhr,  gegen eine Spende für die Jugendarbeit, mitgenommen werden. Nur noch ein kleiner Restposten konnte am Sonntag, 11. Oktober, bei der Festhalle erworben werden.


Herzliche Grüße aus der Kaffeestub

Plötzlich stand ein herrlicher Kuchen in der Festhalle mit einem „Gruß aus der Kaffeestub“. Andrea Lederer, Kaffeestub-Chefin am Ziwwl-Fest, erinnerte damit an die Tradition, dass es beim Ziwwl-Fest „hinter den Festkulissen“ eine Ausruhe-Insel gibt mit Kaffee und Kuchen. Das und vieles andere war in diesem Jahr nicht notwendig, weil – wie alle wissen – das 37. Ziwwl-Fest „2go“ durch die äußeren Rahmenbedingungen ganz anders ablaufen musste. Gerade deshalb legten sich viele ins Zeug, gestalteten Dekoratives, planten, organisierten, probierten aus und kochten – erstmals auch in Zusammenarbeit mit einem neuen Metzger – Ziwwlfleisch und Spätzle. Elf Stunden lang dauerte der Fleischvorbereitungsjob von Markus Kopp und Kai Wieber mit Team. Auch das Überraschungsgeschenk für jede bestellte Portion, Fautenbacher Meerrettichsahne, wurde unter hohem Personaleinsatz und mit Tränen in den Augen (Schärfe) konfektioniert. Klar, alles war wesentlich entspannter, als bei einem gewohnten Festbetrieb. Doch daran gewöhnen will sich niemand. Alle freuten sich über die sehr starke Resonanz und das „ausverkauft“ bei Fleisch wie bei Dekoration. Doch gerne hätte man die Anfeuerungsrufe der Grundschüler, die normalerweise ihren Sackhebemeister unter sich ausmachen würden, vernommen. Oder das „Lose, Lose“ der Jungmusiker im Einsatz für die Tombola. Vor allem fehlten die Blasmusik und die Menschen, die ihre Zeit beim Fest genießen würden. Sehr gern hätte man nicht schon am Sonntagnachmittag „Halle leer und sauber“ gemeldet. Unter der Organisation des Fördervereins lief das Kurz-Fest optimal ab. Alle Hygienevorschriften wurden zu 100 Prozent umgesetzt. „Wir sind so froh, dass unsere Arbeit so wertgeschätzt wird und danken allen, die uns unterstützt haben“, sprach Daniel Hennig im Sinne aller.


 

Die werden uns jetzt schmecken.“ Klaus Burgert (M.) erhielt von Daniel Hennig (r.) und Clemens Burgert zwei Portionen Ziwwlfleisch mit Spätzle. Das war das Talent, das der Musikverein in die Talente-Tombola des Baufördervereins gegeben hatte. Klaus Burgert freute sich so, dass er spontan noch den vorletzten Ziwwlzopf mitnahm.


Alfons Ganter stellt Ziwwlkönigin

200 Zwiebelsetzlinge hatte Alois Burgert, Ehrenmitglied und mehrfacher Sieger beim Wettbewerb um die schwerste Fautenbacher Zwiebel, im Frühjahr verschenkt, in der Hoffnung, dass zum Ziwwl-Fest der Ziwwlkönigin-Wettbewerb stattfinden könne. Im fünften Jahr macht er das und freut sich, dass 15 Knollen sich in diesem Jahr auf die Waage trauten. Alfons Ganter (1154 Gramm) stellt zum ersten Mal die Königin, gefolgt von Berta Weber (1140) und Milena Lang (1090). Auf den Plätzen: Winfried Gleiß (978 Gramm), Georg Bohnert (937) sowie unter 900 Gramm Irma Schweizer, Nadja Serr, Alisa Berger, Peter Stiebitz, Lena Berger, Leopold Lorenz, Antonia Kopp, Markus Kopp, Jasmin Wieber, Carolin Serr. Alle empfingen die Preise, gespendet von Landhandel Lorenz.